Hier erhalten Sie Hintergrundinformationen zu einzelnen herausgehobenen Objekten.
Babyrassel, Gehänge mit drei Glöckchen und Pfeife, Deutschland, letztes Viertel 19. Jahrhundert, Silber und Elfenbein, Westfälisches Glockenmuseum Gescher, Inv. Nr. 92/631.
© Stadt Gescher
Rasseln: Spielzeug und Glücksbringer
Glöckchen und Rasseln als Spielzeug kleiner Kinder sind uns bis heute in unserem Alltag vertraut. Tatsächlich besitzen sie eine lange Geschichte und sind in allen Kulturen verbreitet. Die ersten einfachsten Formen der Rassel waren Fruchtkapseln mit Samenkörnern. Auch aus Ton oder Weidengeflecht wurde über Jahrhunderte klingendes Spielzeug gefertigt. Glocken wiederum sind seit 5000 Jahren in Gebrauch und galten schon seit dem Altertum als Glücksbringer. In frühen Kinderbildnissen sehen wir die Jüngsten bereits mit Schellen und Glöckchen, die das Kind unterhalten, aber auch Unheil von ihm abwenden sollten. Auch in der Wöchnerinnenstube vertraute man auf Glöckchen als Amulette, um einen glücklichen Geburtsverlauf angesichts der hohen Säuglings- und Müttersterblichkeit zu unterstützen.
Haarbild, blondes Haar in Kranzform, 19. Jahrhundert, 36 x 34 cm, Museumshof Gescher, Inv. Nr. 109.
© Stadt Gescher
Erinnerungsstücke aus Haaren
Die Herstellung von Schmuck und Bildern aus Haaren war in der Volkskunst des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. So war es zum Beispiel ein gängiger Hochzeitsbrauch, dass aus dem abgeschnittenen Zopf der Braut ein Schmuckstück für den Bräutigam gefertigt wurde. Da Haare auch nach dem Tod nicht zerfallen, boten sie sich in besonderem Maße an, um eine Erinnerung an eine nahestehende Person zu bewahren.